Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts waren die Störe in Nord- und Ostsee noch weit verbreitete und ökonomisch sehr bedeutsame Bewohner fast aller großen Flüsse und der angrenzenden Meeresgebiete.
In der Elbe wurden auf den jährlich von Mai - Juli stattfindenden Laichwanderungen zwischen 4.000 und 10.000 erwachsene Störe von etwa 40-60kg gefangen.
Mit Ende der 1880er Jahre zeichnete sich eine Verminderung der Erträge ab. Dieser wurde anfänglich für eine vorübergehende Erscheinung gehalten, verlief aber bis ca. 1910 kontinuierlich mit einem fast 50%igen Rückgang von Jahr zu Jahr.
Schon 1915 war die Störfischerei in der Elbe faktisch nicht mehr existent. Nur die Eider wies noch bis in die 1950er Jahre einen Störbestand auf, der aber mit dem Bau der Schleuse Nordfeld den Zugang zu den Laichgebieten verlor und mit dem letzten dokumentierten Fang 1969 engültig erlosch.
Der Rückgang des Störs zeigte sich in allen Flüssen seines Verbreitungsgebietes in vergleichbarer Form und mit ähnlicher Dynamik.
Einzelne Nachweise gab es in anderen europäischen Ländern wie den Niederlanden und Belgien bis 2008, in Norwegen bis 2008, in Großbritannien bis 2005, in Deutschland bis 1993, in Spanien bis 1992, in Italien bis 1991, in der Donau in Rumänien bis 1965. Im Rioni (Schwarzes Meer, Georgien) sind noch bis in die 1980er Jahre regelmäßig Nachweise erfolgt.
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Letzter Störfang aus der Eider (c) T. Zurheide