Aufgrund der Anpassung von Arten an ihren jeweiligen Lebensraum müssen Tiere, die ausgewildert werden, sich auch für diesen Lebensraum „eignen“.
Da Acipenser sturio historisch sehr verschiedene, geographisch getrennte Populationen einschloss, von denen einige auch als eigene Arten interpretiert werden, war die genetische Analyse und Beschreibung dieser Populationen anhand von Museumsproben und rezentem Material eine wichtige Voraussetzung des Vorhabens.
Hierdurch sollten Entscheidungshilfen für die Auswahl des geeigneten Besatzmaterials gewonnen werden.
Die genetischen Untersuchungen haben gezeigt, dass die letzten noch lebenden A. sturio aus der Gironde genetisch praktisch identisch mit den Fischen aus der Nordsee sind. Für die Elbe und den Rhein ist daher der Besatz mit dem Nachwuchs der am IGB befindlichen europäischen Atlantischen Störs A. sturio aus der Gironde eine optimale Möglichkeit.
Die ehemals in der Ostsee vorkommenden Störe unterscheiden sich genetisch wie auch morphologisch von denen der Nordsee. Sie sind die Nachfahren des vor ca. 1000 Jahren eingewanderten Amerikanischen Atlantischen Störs (Acipenser oxyrinchus).
Ein Besatz von A. oxyrinchus in die Nordseezuflüsse erfüllt den Tatbestand der Einschleppung faunenfremder Elemente und ist strafbar!