Erste experimentelle Besatzmaßnahmen wurden 2006 in der Peene in Mecklenburg - Vorpommern durchgeführt. Die Ergebnisse zeigten die gute Eignung der Telemetrie für die Verfolgung und gaben erste wichtige Einblicke in die Habitatwahl der Jungfische.
Im Mai 2007 konnte dann in Abstimmung mit den polnischen Partnern der erste Versuchsbesatz im Odereinzugsgebiet mit 150 extern markierten und zusätzlich 10 besenderten Tieren fortgeführt werden.
Der erste Besatz in der Oder fand am 14. Juni 2007 im Nationalpark Unteres Odertal unter starker Medienbegleitung statt. Hier wurden 200 markierte A. oxyrinchus des Jahrgangs 2006 durch Vertreter der am Projekt beteiligten Einrichtungen und der lokalen Behörden besetzt.
Seit Beginn des Versuchsbesatzes wurden in regelmäßigen Abständen Störe unterschiedlicher Altersgruppen für die Untersuchungen ausgesetzt.
Das Wachstum der Tiere war gut. In Abhängigkeit von der Wassertemperatur und der Größe der Besatztiere wurde eine Verdoppelung der Länge (und eine Versechsfachung der Masse) innerhalb von 3 Monaten erreicht. Magenuntersuchungen von Tieren aus der Oder ergaben dabei, dass 80 % der untersuchten Störe nur Chironomiden gefressen hatten.
Bis heute wurden die experimentellen Besatzmaßnahmen und die begleitenden Untersuchungen kontinuierlich fortgeführt und mittlerweile über 1.800.000 Störe aller Größenklassen von freßfähiger Brut bis zu 1,6 m langen Tieren besetzt. Diese Störe wurden neben den externen Marken teilweise auch mit Data Storage Tags (DST) versehen, die Temperatur, Salinität und Tiefe aufzeichnen und somit wertvolle Daten über die Aufenthaltsgebiete der Störe im Meer geben können.