Das Projekt mit dem Titel "HaffStör" wird von einer Forschungsgruppe des Leibniz-Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei durchgeführt und vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesumweltministeriums (BMUV) für die nächsten drei Jahren gefördert.

Besatz markierter Baltischer Störe ©Jacobia Dahm

Störe gehören laut Weltnaturschutzunion (IUCN) zu der weltweit am stärksten vom Aussterben bedrohten Tiergruppe. Seit ca. 200 Millionen Jahren bevölkern Störartige unsere Erde und haben bis jetzt die Dinosaurier, Kontinentalverschiebungen, Eiszeiten und mehr überlebt und gelten als „lebende Fossilien“. Jedoch haben der Verlust der Lebensräume durch Flussbaumaßnahmen, Verschmutzung und Wasserkraft, sowie intensive Befischung der letzten Jahrhunderte zu ihrem dramatischen Rückgang beigetragen.

Ziel des „HaffStör“ Projekts des IGB’s ist es die Lebensraumnutzung von Baltischen Stören (Acipenser oxyrinchus) im Haff und der Unteren Oder zu untersuchen und die Einflussfaktoren auf deren Überleben bei der Abwanderung zu bestimmen. Grundlage der Arbeiten im Projekt ist die Auswilderung von Jungfischen des Baltischen Störs, um den Bestand zu fördern. Dazu werden die Jungfische u.a. im Odersystem aufgezogen und jährlich ca. 25.000 Jungfische in die Oder entlassen. Zusätzlich sollen die Wiederansiedlungsbemühungen der Störe mit einer soliden Datenbasis auf Grundlage eines zielgerichteten Monitorings des Bestandes unterstützt werden. Im Rahmen der Untersuchungen werden auch die Wanderungen der Störe, ihre Lebensraumnutzung und die Überlebensraten mittels telemetrischer Untersuchungen bestimmt. Dabei soll das Wissen lokaler Fischer und Angler für die Ermittlung der Migrationsrouten und Wachstumsraten der Tiere nach Besatz einbezogen werden.

Seit der Gründung der Gesellschaft zur Rettung des Störs e.V. im Jahre 1994 arbeitet eine Reihe von Institutionen daran die Tiere in ihre angestammten Lebensräume zurück zu bringen. Auch das Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) in Berlin ist seit 30 Jahren dabei. In enger Zusammenarbeit mit der Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei MV (LFA), der Technischen Universität Westpommern, der lokalen Fischerei und des polnischen Anglerverbands PZW Szczecin, dem Instytut Rybactwa Śródlądowego und der Westpommerschen Technischen Universität sowie deutscher und polnischer Umweltverbände, wird das Ziel der Wiederansiedlung der Störe in den Einzugsgebieten von Nord- und Ostsee intensiv verfolgt.

Weitere Informationen finden Sie unter:

Projekt Haffstoer

 

Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB)
im Forschungsverbund Berlin e.V.
Müggelseedamm 310
12587 Berlin